Das Reallabor „LastMile“ unter Leitung des Fraunhofer IOSB-INA soll schwerpunktmäßig das Thema der „ersten“ und „letzten Meile“ bei der Nutzung von ÖPNV-Angeboten behandeln. Für die Kurzstrecken werden Mobilitätskonzepte definiert. Schwerpunkte liegen hierbei auf der Anbindung an bestehende ÖPNV-Angebote und die Planung einer abgestimmten Taktung.
Die erste bzw. letzte Meile wird in diesem Fall als die räumliche Distanz verstanden, die zwischen dem Start- bzw. Zielort einer individuellen Reise und dem nächstgelegenen ÖPNV Knotenpunkt liegt. Diese Lücken in der Beförderung zwischen Start- und Zielort verursachen Hürden bei der Nutzung des bestehenden ÖPNV-Angebots, die sich besonders auf zwei Arten darstellen:
Das in der Öffentlichkeit sichtbare Phänomen:
Zunahme des Individualverkehrs durch Menschen, die auf diese Weise die erste/letzte Meile für sich persönlich überbrücken – mit der Folge eines höheren Verkehrsaufkommens.
Das in der Öffentlichkeit kaum sichtbare Phänomen:
Besonders für Menschen mit Mobilitätseinschränkung kann die Schwierigkeit des bestehende ÖPNV-Angebote zu erreichen dazu führen, dass eine Reise gar nicht erst angetreten wird. Diese aufgegebenen Reisen bedeuten einen Verlust der Lebensqualität und eine eingeschränkte Teilnahme am öffentlichen Leben. Es wird ein Dialog zwischen der Stadtbevölkerung und den technischen Experten angestrebt, um gemeinsam Anwendungsfälle für autonome Shuttle-Services die erste/letzte Meile zu identifizieren.
Unter dem Motto „hochautomatisiertes Fahren ‚erFahrbar‘ machen“ soll ein Prozess etabliert werden, in dem durch Beteiligungsformate den Bürgerinnen und Bürgern Einblicke in die aktuellen Potenziale des hochautomatisierten Verkehrs gegeben und Ausblicke auf zukünftige Entwicklungen ermöglicht werden sollen.
Durch das Reallabor soll die Möglichkeit entstehen, gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern die letzte Meile im Alltag der Menschen zu identifizieren. Die Potenziale zur Überbrückung dieser letzten Meile mit hochautomatisierten Fahrzeugen soll durch Experten der Forschung, Kommunen und Verkehrsbetreiber evaluiert und im Betrieb erprobt werden.

Kontakt
Fraunhofer IOSB-INA
Annika Henze-Sakowsky
E-Mail: annika.henze-sakowsky<at>iosb-ina.fraunhofer.de
Telefon: +49 5261 9429042